Vorsichtigen Schätzungen zufolge waren in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern zwischen 5000 und 15 000 homosexuelle Männer inhaftiert. Ein grosser Teil von ihnen überlebte den NS-Terror nicht.
Wir gedenken dieses Jahrestags mit einer Filmreihe, einem Vortrag und einer Lesung.
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Schweizer Premiere Dokumentarfilm
Dass Wilhelm Heckmann ein hochtalentierter Sänger war, erkannte seine Familie schon früh, und sie liess ihn in der eigenen Gaststätte auftreten. Später, nach einer Ausbildung zum Konzertsänger, trat Willi bis in die 60er-Jahre in ganz Deutschland und in der Schweiz auf. Zu seinem Repertoire gehörten sowohl anspruchsvolle Arien als auch romantische Lieder und populäre Schlager. Seiner Musikalität verdankt Wilhelm Heckmann wahrscheinlich sein Leben.
Im nationalsozialistischen Deutschland wurde ihm seine Bisexualität zum Verhängnis. Nach einer Denunziation deportierte man ihn 1937 ins KZ Dachau, später nach Mauthausen. Trotz der extremen Lebensumstände wie langjährige Arbeit im Steinbruch, Bunkerhaft, Rosa-Winkel-Kennzeichnung konnte er bis zum Kriegsende überleben. Als Musiker eines Lagertrios und Mitwirkender des Gefangenenorchesters wurde er besser behandelt als andere Lagerinsassen.
In einem liebevollen Porträt hat Klaus Stanjek das Leben seines Onkels aufgearbeitet. Entstanden ist ein berührender Dokumentarfilm gegen das Vergessen – den wir am 8. Mai zeigen, genau 70 Jahre nachdem der 2. Weltkrieg offiziell für beendet erklärt wurde.
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